Lippe Bad Lünen / Nps Tchoban Voss
©Hans Jürgen Landes ©Hans Jürgen Landes

Projektdetails:
Ort: Lünen, Deutschland
Art: öffentlich
Architekten: nps tchoban voss
Fotos: Hans Jürgen Landes – Ernst Reinsch

© Ernst Reinsch

Der Standort des Neubaus im Zentrum an der Lippe ersetzt zwei bestehende Hallenbäder und ist für 230.000 Besucher pro Jahr ausgelegt. Neben der Nutzung durch Vereine und Privatgäste spielt insbesondere der Schwimmunterricht der Schulen eine wichtige Rolle. Eine eigene Bushaltestelle direkt vor dem Gebäude ermöglicht den sicheren Zugang für Schüler.

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Neben der Errichtung des neuen Gebäudeteils bestand die Aufgabe darin, ein ehemaliges Fernheizwerk aus den sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts auf Passivhausstandard zu sanieren und nachhaltig in das neue Schwimmbadgebäude zu integrieren.

Fünf Becken haben eine Gesamtwasserfläche von ca. 830 m². Diese Wasserfläche ist aufgeteilt in ein 25 m Variobecken mit vier Bahnen und einem Sprungbecken sowie ein 25 m Sport- und Schwimmbecken mit fünf Bahnen. Weiterhin stehen ein Hubbodenbecken, ein Warmwasser- und Erholungsbecken sowie ein Kleinkinderbecken mit angrenzendem Babypflegeraum zur Verfügung. Neben einem Ruhebereich am Erholungsbecken sind auch Bereiche mit Stühlen angeordnet, die für gastronomische Zwecke genutzt werden können. Aufgrund der unterschiedlichen Temperaturzonen der Poolbereiche sind diese durch gläserne Trennwände getrennt.

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Im Erdgeschoss sind die Poolbereiche sowie die Umkleide-, Sanitär- und Technikräume untergebracht; Als Entree dient ein großzügiger Lobbybereich mit ausladendem Baldachin. Die gesamte Badtechnik und Personalräume befinden sich im Untergeschoss.

Eine hochwertige 300 mm dicke Fassade, Dach- und Bodenplattendämmung sowie eine Holz/Aluminium-Pfosten-Riegel-Fassade mit 3-fach Verglasung bilden die thermische Hülle, reduzieren Wärmeverluste und ermöglichen eine erhöhte Raumfeuchte, die wiederum die Verdunstung reduziert. Eine hocheffiziente Wärmerückgewinnung, wassersparende Armaturen, eine Abwasserbehandlungsanlage und die Wärmeversorgung durch ein biogasbetriebenes BHKW sind die wesentlichen Bestandteile des Energiekonzepts. Das Schwimmbadwasser wird nach dem hocheffizienten Ultrafiltrationsprinzip und der „Inline-Chlorung“ aufbereitet, was die Lagerung von Gefahrstoffen überflüssig macht.

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Zusätzlich erzeugt eine auf dem Dach installierte Photovoltaikanlage mit einer Leistung von über 100 kW den größten Teil des Strombedarfs für die tageslichtgesteuerte energiesparende Beleuchtungsanlage.

Besonderes Augenmerk wurde neben Energieeffizienz und Minimierung der Betriebskosten auf den Komfort der Nutzer durch Barrierefreiheit, Einsatz automatischer Türen und eine sehr gute Raumakustik gelegt, zu der neben den akustisch wirksamen Wand- und Deckenflächen auch die geneigte Fassade und Dachflächen beitragen. Großflächige Fassadenöffnungen in Kombination mit Oberlichtern sorgen für eine optimale Tageslichtversorgung.

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Tragende Bauteile wie Außenwände, Decken und Stützen bestehen aus Stahlbeton. Nicht tragende Wände wurden aus wasserbeständigen Zementplatten errichtet und teilweise mit einer keramischen Auskleidung versehen.

Die konsequente Materialauswahl spiegelt sich auch in der Dachkonstruktion wider, die aus Brettschichtholz und Akustikdeckenelementen aus Holz mit veredelten Oberflächen besteht. Diese weiße Lackierung aller Holzbauteile sowie die Gestaltung der Wand- und Bodenflächen mit hellen Oberflächen und frischen Farben trägt wesentlich zur Reduzierung des Einsatzes von Kunstlicht bei.

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Alle Betriebs- und Nutzungszustände des Lippebades werden durch begleitendes Monitoring kontrolliert. Erfahrungen und Verbesserungspotenziale sollen so transparent und auf vergleichbare Bauvorhaben übertragbar werden.

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