Der neue Bahnhof Blackfriars in London ist ein Wunder. Die luftige Kaverne aus Glas und Stahl überspannt die Themse und bietet den Passagieren einen herrlichen Blick auf die Stadt. Wenn sie flussabwärts schauen, sehen sie die St. Paul’s Cathedral, seit mehr als 300 Jahren eines der bekanntesten Wahrzeichen Londons. Klarstellung: Sie werden St. Paul’s kaum sehen, denn heute verliert sich das Meisterwerk von Sir Christopher Wren in einem vertikalen Wolkenkratzer-Dschungel, als würde London mit Dubai konkurrieren.
Die Londoner haben bunte Namen für ihre neuen Türme erfunden, darunter „Gherkin“, „Cheesegrater“ und „Walkie Talkie“. Der 310 Meter hohe Shard, das höchste Gebäude der Europäischen Union, dominiert die Südseite des Flusses. Es hat die Form einer dünnen Pyramide und ist auffallend elegant.
Zwei der verblüffendsten neuen Türme haben kanadische Stammbäume. Nicht weit von The Shard entfernt befindet sich Strata, das von einem Zweig von Brookfield Asset Management aus Toronto entwickelt wurde. Es sieht aus wie ein Elektrorasierer und ist lächerlich hässlich. 2010 verlieh das Magazin Building Design ihm den Carbuncle Cup für das hässlichste neue Gebäude Großbritanniens. Das Cheesegrater, offiziell Leadenhall Building genannt, wurde von Oxford Properties mitentwickelt, dem Immobiliengiganten im Besitz des Ontario Municipal Employees Retirement System. Das Gebäude macht zumindest einen stabilen Eindruck. Das Walkie Talkie ist oben dicker als unten und sieht aus, als könnte es umkippen.
Warum Wolkenkratzer Große Städte Töten
